Aktuelle Augenbestimmungen nach EASA Part MED

Bestimmungen Medical Klasse 2 --- die Voraussetzungen für Privatpiloten

 

Fernvisus MED.B.070 (c)

 - für jedes Auge mit oder ohne Korrektur mindestens 0,5

 - bei beidäugigem Sehen 0,7

  -Grenzwerte für die unkorrigierte Sehschärfe sind nicht    festgelegt.

 

Refraktionsfehler

Es gibt keine Einschränkungen mehr bezüglich   Refraktionsfehlern.

Es muss nur der geforderte Visus mit Brille oderKontaktlinsen erreicht werden:

 

Refraktiv-chirurgische Eingriffe AMC12 MED.B.070 (e)

Die Tauglichkeit kann überprüft werden  ,unter folgenden    Bedingungen:

stabile Refraktionsverhältnisse, keine postoperativen    Komplikationen, Blendempfindlichkeit  normal,  

  

Katarakt-Operationen AMC12 MED.B.070 (e)

Die Tauglichkeit kann überprüft werden, wenn das Auge     wieder stabil ist.

 

Glaukom-Operationen AMC12 MED.B.070 (e)

Die Tauglichkeit kann überprüft werden, wenn das Auge    wieder stabil ist.

 

Farberkennung AMC2 MED.B. 075

Bei der Erstuntersuchung müssen Bewerber den Test nach    Ishihara bestehen. Wenn sie diesen Test nicht bestehen,    müssen sie erweiterte Tests bestehen.(Anomaloskop oder Signallaterne) Ein nicht farbensicherer Bewerber kann als tauglich für Flüge     nur am Tag beurteilt werden.

 

• Früher wurde normale binokulare Funktion gefordert, also beidäugiges Sehen,- das wird nun  nicht mehr gefordert!

 

Zur Farbsehschwäche:

 

Die Farberkennung wird nach EASA mit den Farbtafeln nach Ishihara oder am Anomaloskop (nach Nagel) oder mit einer Signallaterne geprüft.

Ishihara-Farbtafeln sind ein einfacher Sehtest mit verschiedenen Farbtafeln , worauf farbige Zahlen und Formen zu erkennen sind ,- der Test wird in allen üblichen Sehtest-Geräten in Europa/Deutschland eingebaut, er ist sehr bekannt und verbreitet.Er ist eigentlich sehr leicht zu bestehen.

Nur falls wirklich Farbseh-Störungen vorhanden sind, dann ist es nötig, eigentlich auch eine weitere Chance,- mittels weiteren Tests noch eine Möglichkeit zu erhalten, ausreichende Farb-Sehfähigkeit zum Fliegen attestiert bekommen zu können.

 

Allgemein wichtig zu wissen:

Die Untersuchung mit den Farbtafeln muss bei guten Lichtverhältnissen stattfinden. Die Ergebnisse am Anomaloskop sind von der Erfahrung des einzelnen Untersuchers abhängig.

Es sind 3 Laternentypen zugelassen. Spectrolux - Holmes Wright - Beynes. Diese Laternen-Typen sind im Augenblick tatsächlich als Medizingeräte sehr schwer zu kaufen.. Auch die AMC`s haben damit Probleme.

Es ist zu beachten, dass die einzelnen Laternen-Typen und Testbedingungen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Aber es gibt keine Regel welcher Test  tatsächlich zu bestehen ist.

Die JAA hat an der Universität in London eine Untersuchung durchgeführt, bei der Bewerbern - die den Ishihara-Test nicht bestanden hatten - an den 3 Laternen und am Anomaloskop getestet wurden.

Da die 3 Laternen unterschiedliche Lichtcharakteristik und Lichtstärke haben und nach unterschiedlichen Protokollen geprüft wird, gleichzeitig das Anomaloskop nach Nagel ein völlig anderes Testprinzip beinhaltet, hat der Vergleichstest wie erwartet zu unterschiedlichen Ergebnissen bei den selben Bewerbern geführt.

 

 

Am AMC in London wird mit dem Typ Holmes Wright und Beynes geprüft. Man muss einen Typ Laternentest schaffen. Es wird zuerst nach Beynes geprüft.

Kein Grund zur Panik, wenn man diesen Test nicht schafft:

In Holland steht der Typ Holmes-Wright zur Verfügung. In Zürich wird mit dem Typ Spectrolux geprüft, in Köln mit dem Typ nach Beynes.

Man muss einen Latern-Test nur einmal bestehen. Bei Augenärztlichen Wiederholungs-untersuchungen ist kein neuer Test nötig.

Die Holmes-Wright Laterne besteht aus 2 übereinander liegenden Lichtern, die rot, grün oder weiß sein können. Es werden alle Kombinationen eingespielt, also oben und unten je eine unterschiedliche Farbe oder auch oben und unten die gleiche Farbe. Die Beynes Laterne strahlt 5 verschiedene Lichter aus - rot - grün - blau - orange - weiß.

Ablauf der Tests nach Erfahrungsberichten von Bewerbern.

Holmes-Wright Test und oder Beynes Test in London-Gatwick im UK-CAA-Aviation House -Telefonnummer 0044 1 29 35 73 700 Mr. Adrian Corley.

 

Schnelle Terminvergabe, circa 10 Taxi-Minuten vom Flugplatz: Anfahrtsweg unter www.caa.co.uk. Als Hotel in der Nähe für Übernachtung ist das "Holiday Inn Crowley" geeignet.

Der Test wird auch noch im London Heathrow Centre im Control Tower gegenüber dem Terminal 2 durchgeführt -Telefonnummer 0044 20 87 45 33 51.

Der Testablauf mit der Holmes-Wright Laterne:

 

Der Test wird in einem Raum ohne Fenster bei normalen Leuchtstoffröhren Licht durchgeführt. Entfernung von der Lampe ca. 5 – 6 Meter. Die Tests sind standardisiert und laufen wie folgt ab: Gezeigt werden 2 übereinander liegende Lichter in 9 Kombinationen der Farben rot, grün und weiß, wobei die Farbtöne von rot und grün auch wechseln. Man darf sich also nicht nur auf die Helligkeit der Farbpunkte einstellen, sondern muss die Farben schon wirklich sehen. Die Lampen haben die Größe von Leuchtdioden und sind aus einer Entfernung von etwa 6 Metern sehr klein.

 

Es gelten folgende Regeln:

  1. kein Fehler in der ersten Runde -> Test bestanden

  2. irgendeine rot - grün Verwechslung -> automatisch durchgefallen

  3. ein anderer Fehler -> es werden 2 weitere Runden absolviert

  4. kein Fehler in beiden Extrarunden -> Test bestanden

  5. Fehler in Runde 2 oder 3 -> Dunkeladaption

  6. kein Fehler in der Dunkelrunde -> Test bestanden

  7. irgendein Fehler in der Dunkelrunde -> automatisch durchgefallen.

Die 9 Farbkombinationen haben in den einzelnen Runden immer die gleiche Reihenfolge - jedoch wird einem nicht gesagt wo man den Fehler gemacht hat.

Holmes-Wright Test in Holland

 

Aeromedical Expert Centre

Fokkerweg 300

1438 AN Schiphol - Oude Meer

Tel. 020-304 3290

Fax.020-304 3291

Internet: www.aecmedicals.nl

 

Beynes-Test  bei der DLR  in Köln, Tel.: 022 03 60 133 68,

Augenärztliche Leiterin Frau Dr. Stern

 

Abstand 6 Meter, der Bewerber bekommt Zeit für die Augenadaption, erst werden die 5 Farben angesagt und gezeigt, dann muss der Bewerber die Farben ansagen.